Hochdruck

22
Jul

Das Hochdruckverfahren

Durcker InnenansichtDer Hochdruck ist ein spezielles Druckverfahren. Das Druckbild des Hochdrucks ist mit dem bloßen Auge, an den so genannten Quetschrändern der Buchstaben, erkennbar. Außerdem kann man auf der Rückseite des bedruckten Bogens eine Schattierung erkennen und ein leichtes Relief ist fühlbar. Ein weiteres Merkmal des Hochdrucks ist, dass sich mit diesem Druckverfahren sehr scharfe Druckbilder reproduzieren lassen. Bildstellen der Druckform stehen bei dem Hochdruckverfahren höher als Nichtbildstellen. Beispiel für den Hochdruck sind der Buchdruck und der Flexodruck.

Das Hochdruckverfahren wird in der heutigen Zeit nur noch selten angewendet, da die Druckplatten, im Gegensatz zu den Druckplatten anderer Druckverfahren, nur sehr kostenintensiv hergestellt werden können. Auch die Einrichtung der Druckplatten erfordert höhere Investitionen von den Druckereien, da eine Zurichtung vorgenommen werden muss. Zudem sind die verwendeten Lettern im Stehsatz gebunden und können deshalb nicht weiterverwendet werden, außerdem wird zur Aufbewahrung des Satzes viel Platz benötigt. Das sind wahrscheinlich die wichtigsten Gründe, warum inzwischen fast ausschließlich handwerklich sehr anspruchsvolle Druckgrafiken oder künstlerisch gestaltete Bücher im klassischen Hochdruckverfahren produziert werden. Im künstlerischen Bereich kommt der Hochdruck z.B. beim Linolschnitt, beim Holzschnitt und beim Holzstich zum Einsatz.

Letterset

Eine spezielle Art des Hochdrucks ist der so genannte Letterset (auch indirekter Hochdruck genannt). Fälschlicherweise wird der Letterset oftmals als Trockenoffset bezeichnet.
Für komplexe Druckprojekte ist der Buchdruck häufig zu kostenintensiv und somit unwirtschaftlich geworden, allerdings verfügen einige kleine Druckereien heute noch über die nötigen Bleischriften und Druckmaschinen, um kleinere Druckerzeugnisse schnell produzieren zu können. Wird eine Drucksache in einer Druckerei schnell benötigt, wird oft der Ausspruch „Kunde sitzt auf der Treppe und weint“ verwendet, dessen Ursprung auf das Drucken von Todesanzeigen zurückgeht.