Druckplattenherstellung und Ausschießen

21
Mrz

Unter dem Ausschießen versteht man das Anordnen der Seiten und die Einstellung der Ränder, so dass nach dem Druck die Seiten richtig angeordnet sind. Die meisten Druckmaschinen drucken 64 Seiten auf einmal oder das mehrfache davon, wobei die Druckerei immer ein Ausschießsschema erarbeitet, nachdem die Seiten möglichst ökonomisch gedruckt werden können. Die Ausschießdetails treffen den Kunden generell nicht bei einem beidseitigen ein-, zwei-, drei- oder vierfarbigen Druck. Soll aber die eine Hälfte vierfarbig und die andere zweifarbig gedruckt werden, so bekommen die Kunden das Ausschiessschema vorgestellt. So können Illustrationen und Layout genau geplant werden. Man schießt normalerweise Schön- und Widerdruck aus, bei dem Bogendruck kann auch für das Umschlagen ausgeschossen werden. Hier werden die Seiten dann einseitig bedruckt, gewendet, auf der anderen Seite bedruckt und dann noch geschnitten.

Ausschießsoftware

Die Ausschießsoftware wird bei Laser- und Plattenbelichtern eingesetzt, die die Seitengeometrie in der PDF-Datei liest und sie elektronisch in die richtige Seitenposition bringt. Vor dem Aufkommen von Laser- und Plattenbelichtern wurden beim Ausschießen die Seiten auf transparente Plastikfolien auf ein Layoutgitter geklebt. Das ist verglichen mit früher weniger aufwendig, da die Filmseiten in stundenlanger, mühevoller Arbeit auf große Folien geklebt werden mussten. Bei Aufträgen, die früher vom Film produziert wurden und nun in einem überarbeiteten Reprint erscheinen sollen, kann der Kunde wenn nur Textkorrekturen durchgeführt wurden PDFS mit den geänderten Seiten liefern, von denen die Druckerei dann die Filme produziert. Manchmal ist es allerdings besser bei digitalisiertem Material den gesamten Auftrag noch einmal digital zu liefern. Heute arbeiten die meisten Druckereien mit CTP und haben keine Möglichkeit mehr die Filme bzw. Platten vom Film zu produzieren. Bei Bildern, bei denen nur die Farbtrennung vorliegt, können Filme an mit Copy-Dot-Scannern ausgestattete Druckvorstufenbetriebe oder Reprohäuser geschickt werden, die gerasterte Vierfarbauszugsfilme scannen und Dateien produzieren, die sich in Seitenlayoutprogrammen und anderen digitalen Bilddateien verwenden und integrieren, skalieren oder retuschieren lassen.

Laserbelichter

Der Laserbelichter ist das Ausgabegerät für digitale Daten auf Filmmaterial, wobei manche Laserbelichter sehr groß sind und einen Film mit bis zu 48 Seiten produzieren können. Laser- und Plattenbelichter sind Rastergeräte und haben einen RIP, einen Raster Image Processor. Die Dokumente erhalten eine Kombination aus Raster- und Vektoreninformationen, die vor der Druckplatten- oder Filmherstellung in Rasterinformationen umgewandelt werden müssen. Die Auflösung eines Laserbelichters misst man in dpi, das heißt dots per inch. Normalerweise wird dies durch eine Auflösung von 1200 oder 2400 dpi erreicht, diese ist so fein, dass zarte Serifen einer kleinen Schrift, die aus Punkten bestehen, selbst noch durch ein Vergrößerungsglas kompress erscheinen. Die dpi eines Laserbelichters darf man nicht mit den Linien pro Inch eines Autotypierasters verwechseln. Beim Laserbelichter ist der Film laserlichtempfindlich, die Bildstellen werden mit dem Laser belichtet, wobei der Film in einer Filmentwicklungsmaschine entwickelt wird. Die meisten modernen Laserbelichter verfügen über eine Innen- oder eine Außentrommel, der Film bleibt bei Innentrommel-Laserbelichtern statisch in der Trommel, dabei bewegt sich der Laser. Der Film rotiert bei Außentrommel-Laserbelichter außerhalb der Trommel, während der Laser noch statisch bleibt. In Druckereien werden heute zunehmend Laserbelichter von Plattenbelichtern ersetzt.

Druckplattenherstellung vom Film

Nach den Korrekturen der Blaupause von Kundenseite führt die Druckerei Korrekturen durch und produziert dann die Druckplatten vom Film. Auf die gewöhnlich vorbeschichteten Druckplatten wird der Film gelegt. Licht, das aus einer künstlichen Quelle stammt, belichtet die hellen Filmstellen, wodurch die Bildstellen dann gehärtet werden, wobei ein Stufenkeil als Belichtungskontrolle dient. Nachdem die Druckplatten entwickelt und abgespült wurden ziehen die Bildstellen Farbe an und stoßen das Wasser ab, während Nichtbildstellen Farbe abstoßen und Wasser anziehen. Es gibt viele verschiedene Offsetplatten aus Aluminium, Polyester oder Fotopolymer. Wasserlose Platten für eben den wasserlosen Offsetdruck bestehen aus Aluminium für die Bildstellen und Gummi für die Nichtbildstellen. In der Druckerei werden die für den jeweiligen Auftrag erforderlichen Platten nach Faktoren wie Auflage oder Punktschärfe ausgesucht.